Calcium und Vitamin D sind wichtige Knochennährstoffe. Eine gute Versorgung bildet daher die Basis jeder Osteoporose-Behandlung.
Calcium – das Knochenmineral
Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff und zudem der Hauptbaustein unseres Skelettsystems. Fast 100 Prozent des Calciums in unserem Körper sind in Knochen und Zähnen enthalten, dort sorgt es für Festigkeit und Stabilität. Bei einer unzureichenden Versorgung werden die Knochen als „Reserve“ angezapft: Calcium wird dann aus den Knochen freigesetzt um die Calciumkonzentration im Blut konstant zu halten.
Der Dachverband Osteologie empfiehlt Osteoporose-Patienten in seiner Leitlinie1 eine Gesamtaufnahme von 1000 mg Calcium täglich. Die bekanntesten Calciumlieferanten sind Milch- und Milchprodukte. Aber auch grünes Gemüse, Kräuter und calciumreiche Mineralwässer enthalten relevante Mengen und können zur Versorgung beitragen. Einige Faktoren können dazu führen, dass die Calciumversorgung über die Ernährung nicht ausreicht. So ist es nicht verwunderlich, dass laut Nationaler Verzehrsstudie2 rund 55 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer in Deutschland zu wenig Calcium aufnehmen.
Wichtig:
Ist bei Betroffenen die Calciumaufnahme über die Ernährung nicht ausreichend, sollte die Calciumversorgung durch entsprechende Medikamente aus der Apotheke verbessert werden.
Vitamin D fördert den Einbau von Calcium in den Knochen
Vitamin D ist ein echter Tausendsassa unter den Vitaminen. Es übernimmt zahlreiche verschiedene Funktionen im Körper. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, die Calcium-Aufnahme und die Einlagerung von Calcium in den Knochen zu verbessern. Deshalb ist eine gute Vitamin D-Versorgung ein essentieller Bestandteil der Basistherapie bei Osteoporose.
Gut zu wissen: Heute weiß man, dass Vitamin D eigentlich nicht „nur“ ein Vitamin ist, sondern hormonähnliche Wirkungen aufweist und an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt ist.
Vitamin D: Funktionen
Fördert die Calcium-Aufnahme im Darm
Erhöht die Calcium-Einlagerung in den Knochen
Fördert die Knochenhärtung
Verbessert die Muskelkoordination
Eine weitere Besonderheit: Der Körper kann Vitamin D selbst produzieren. Allerdings nur, wenn die Haut mit ausreichend Sonnenlicht in Kontakt kommt. Das kann gerade bei älteren Menschen zum Problem werden, die nicht mehr mobil genug sind, um täglich ins Freie zu gehen. Zudem sinkt altersbedingt auch die körpereigene Vitamin-D-Produktion ab.
Gut zu wissen:
In den Leitlinien1 des Dachverbandes Osteologie wird eine Zufuhr von 800 bis 1.000 I. E. (Internationale Einheiten) über entsprechende Präparate angeraten, wenn das Risiko für Knochenbrüche erhöht ist oder eine ausreichende Sonnenlichtexposition der Haut nicht gewährleistet werden kann.
Bevor Patienten mit der Einnahme spezieller Osteoporose-Medikamente zur Hemmung des Knochenabbaus beginnen, muss sichergestellt werden, dass die Versorgung mit Calcium und Vitamin D stimmt.
Osteoporose:
7 Säulen der Behandlung
Basistherapie mit Calcium und Vitamin D
Körperliches Training
Spezielle Osteoporose-Medikamente
Sturzprophylaxe
Schmerzbehandlung
Rehabilitation
Selbsthilfe
Tipps bei Osteoporose
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Auf eine gute Calciumversorgung achten
Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff und ein zentraler Baustein unserer Knochen. Bei Osteoporose ist eine gute Calcium-Versorgung ein wesentlicher Bestandteil der Basistherapie. Gute Calciumquellen sind vor allem Milch, Käse und Joghurt. Aber auch grünes Gemüse, Kräuter und calciumreiche Mineralwässer können zur Versorgung beitragen. Was viele nicht wissen: Jeder zweite Deutsche nimmt zu wenig Calcium auf1. Insofern sollten gerade Osteoporose-Patienten auf eine ausreichende Zufuhr achten. Die Osteoporose-Leitlinien2 empfehlen eine tägliche Gesamtaufnahme von 1000 Milligramm. Wer das nicht über die Ernährung schafft, kann auf entsprechende Präparate aus der Apotheke zurückgreifen.
1 Nationale Verzehrsstudie II (2008). Herausgeber. Max Rubner-Institut. Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. 2 DVO-Leitlinie 2017 zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern.
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Vitamin D – das Knochenvitamin
Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Magen-Darm-Trakt und unterstützt die Knochenhärtung. Es ist nur in wenigen Lebensmitteln in relevanten Mengen enthalten, sodass die Nahrung nur rund 10 Prozent des Bedarfs abdecken kann. Eine viel wichtige Rolle spielt daher die körpereigene Bildung des Vitamins in der Haut. Die kann allerdings nur ablaufen, wenn ausreichend Sonnenlicht auf die Haut einwirkt. Experten empfehlen daher, Gesicht und Arme täglich für mindestens 30 Minuten von der Sonne „küssen“ zu lassen. Da das in unseren Breitengraden nicht immer möglich ist, wird speziell für Osteoporose-Patienten eine Zufuhr von 800 bis 1.000 I.E. (Internationale Einheiten) über entsprechende Präparate aus der Apotheke empfohlen.1
1 DVO-Leitlinie 2017 zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern.
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Regelmäßige Bewegung
Ein angepasstes Bewegungsprogramm ist ein wichtiger Bestandteil der Osteoporose-Therapie. Denn durch mechanische Reize wird der Knochenstoffwechsel angeregt – auf diese Weise wird der Knochen gekräftigt und widerstandsfähiger. Gefragt sind dabei vor allem Zug- und Druckbelastungen und ein Wechsel zwischen Be- und Entlastung. Ein spezielles Krafttraining kann das leisten und wirkt sich zusätzlich auch positiv auf die Muskulatur und die Körperhaltung aus. Das sind wichtige Faktoren, um die Gefahr von Stürzen und damit auch von Knochenbrüchen zu verringern.
Entscheidend ist dabei, dass das Bewegungsprogramm auf den individuellen Trainingszustand zugeschnitten ist und von einem qualifizierten Trainer angeleitet wird.
Im Verlauf der Erkrankung werden die Knochen zunehmen porös und können schon bei einfachen Stürzen brechen. Umso wichtiger ist eine wirksame Sturzprävention – und die beginnt in den eigenen vier Wänden. Beseitigen Sie Stolperfallen wie rutschige Teppiche oder Telefonkabel im Flur. Auch unpassendes Schuhwerk und schlecht sitzende Kleidung (z. B. zu lange Hosen) können Stürze begünstigen. Darüber hinaus spielt auch eine gute Innenbeleuchtung eine wichtige Rolle. Zusätzlich sollten Sie Ihre Koordinationsfähigkeit und Ihr Gleichgewichtsgefühl trainieren – das geht zum Beispiel im Rahmen von Osteoporose-Gymnastik-Kursen, die ein solches Funktionstraining beinhalten.
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Information und Austausch
Informieren Sie sich über das Krankheitsbild und die Behandlung. Bei Osteoporose können Sie selbst viel dafür tun, um dem Knochenschwund entgegenzuwirken. Neben einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung können Sie Risikofaktoren wie zum Beispiel das Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden. Viele Osteoporose-Patienten empfinden den Austausch mit anderen Betroffenen als sehr bereichernd, daher wird auch von Experten die Teilnahme an qualifizierten Selbsthilfe-Angeboten empfohlen.
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1 DVO-Leitlinie 2017 zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern. 2 Nationale Verzehrsstudie II (2008). Herausgeber. Max Rubner-Institut. Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel.